Information zum Bauvorhaben am Grundstück der ehemaligen Synagoge

Donnerstag, 09. Juli 2020AllgemeinesBürgerservice

Viel Interesse seitens der Bürgerinnen und Bürger erzeugt zurzeit das geplante Bauvorhaben der Fa. Glorit am Standort der ehemaligen Synagoge in der Kaiser-Franz-Josef-Straße.

Erbaut 1897 durch Architekt Jakob Gartner war die Synagoge bis zum Jahr 1938 als Gebetshaus der israelitischen Kultusgemeinde in Betrieb. m November 1938 wurden die jüdischen MitbürgerInnen Groß-Enzersdorfs vertrieben, beraubt und mehr als die Hälfte von Ihnen in Konzentrationslagern ermordet.

Nach dem Krieg kehrte keiner der BewohnerInnen dauerhaft zurück und die Kultusgemeinde Wien beschloss, das baufällige Gebäude abreißen zu lassen (1960-1965). Das Grundstück wurde anschließend verkauft und ein "Mesnerhaus" darauf errichtet. Die Fa. Glorit erwarb gegenständliches Grundstück im Jahr 2018 und reichte 2019 die Bewilligung für die Errichtung einer Wohnhausanlage ein. Die Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf informierte daraufhin das Bundesdenkmalamt und die israelitische Kulturgemeinde über das Bauvorhaben.

Gemeinsam kam man mit der Fa. Glorit überein zur Wahrung und Sicherung von jüdischem Kulturgut das Fundament der Synagoge archäologisch untersuchen zu lassen. Im Zuge der Untersuchung konnte auch ein Fundamentstein geborgen und archiviert werden. Nach Auswertung und Dokumentation der Untersuchungen kann mit dem Bauvorhaben begonnen werden.

Die aus den archäologischen Untersuchungen gewonnenen Informationen fließen in das Projekt Gejide (digitale Aufbereitung der Geschichte der jüdischen Bevölkerung Groß-Enzersdorfs) und in die Topothek Groß-Enzersdorf mit ein.

Die Tafel zur Erinnerung an die Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinde mit dem Bild der Synagoge wird nach Fertigstellung des Bauvorhabens wieder angebracht.


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