Säe mit! Biodiversitäts-Aktionstag in Probstdorf

Mittwoch, 04. Oktober 2023AllgemeinesKlimafreundliches Groß-Enzersdorf

Das Österreichische Kuratorium für Landtechnik (ÖKL) veranstaltete am 22. September 2023 im Biodiversitätsdorf Probstdorf einen Biodiversitäts-Aktionstag unter dem Motto „Säe mit!“. Der erste Programmpunkte widmete sich der Anlage von Blühstreifen und der zweite dem Lebensraum der Biodiversitätsflächen und dem Gemüseanbau.

Säe mit!  Biodiversitäts-Aktionstag in Probstdorf

Marie Louise Stöger (HESA), Martin Rosar und Christian Radl (beide Landwirte in Probstdorf) und Renate Brunmayer (HESA) präsentieren vor einer mit dem „Probstdorfer Rebhuhnglück“ eingesäter Biodiversitätsfläche im Rahmen des Biodiversitäts-Aktionstages „Säe mit!“ am 22. September 2023 das Saatgut „Probstdorfer Rebhuhnglück“.

Marie Louise Stöger (HESA), Martin Rosar und Christian Radl (beide Landwirte in Probstdorf) und Renate Brunmayer (HESA) präsentieren vor einer mit dem „Probstdorfer Rebhuhnglück“ eingesäter Biodiversitätsfläche im Rahmen des Biodiversitäts-Aktionstages „Säe mit!“ am 22. September 2023 das Saatgut „Probstdorfer Rebhuhnglück“.


Barbara Steurer und Thomas Labuda vom ÖKL gaben einen Überblick über das Österreichische Agrarumweltprogramm (ÖPUL), die Bedeutung von Biodiversitätsflächen und die Wichtigkeit von  Biotopverbundsystemen. Probstdorf ist hier eine österreichweite Modellregion.

Bernhard Krautzer, der wissenschaftliche Leiter des Instituts für Pflanzenbau und Kulturlandschaft an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft (HBLFA) Raumberg-Gumpenstein in der Steiermark, erklärte anschaulich den nachhaltigen Wert von den Biodiversitätsflächen und säte zusammen mit den Teilnehmer:innen einen Blühstreifen an.   

Martin Rosar und Christian Radl, beide Landwirte aus Probstdorf, gelang es in geführten Spaziergängen die Themen  „Leben auf den Biodiversitätsflächen“ und „Naturraum Gemüsebau – Lebensmittel für uns alle“ eindrucksvoll zu vermitteln.

Der Vegetationsökologe Gerhard Gawalowski kam zum Ergebnis: „Aus den von Blatt Biodiversität durchgeführten Ansaaten im Jahr 2003 haben sich zur großen Freude artenreiche Bestände entwickelt. Das ist u.a. auf die vielfältigen Saatgutmischungen zurückzuführen“. Das Plus bei den Pflanzen hat auch ein Plus bei den Insekten ergeben: Der Wildbienenexperte Matthias Kogler konnte vor kurzem in Probstdorf eine besondere Art einer Schwebfliege entdecken, die erstmals in Niederösterreich nachgewiesen werden konnte. Schwebfliegen zählen neben den Honig- und Wildbienen zu den wichtigsten Bestäubern.

Das Rebhuhn – Symbol für das Biodiversitätsdorf Probstdorf – Probstdorfer Rebhuhnglück

Im Jahr 2021 wurde das Projekt BIODIVERSITÄTSDORF PROBSTDORF ins Leben gerufen. In Österreichs erstem Modelldorf der Biodiversität sollen durch zukunftsweisende Maßnahmen Beiträge für die Artenvielfalt, den Klimaschutz und die Landwirtschaft geleistet werden. Das Rebhuhn ist das Symbol für das Biodiversitätsdorf Probstdorf. Im so genannten Farmland Bird Index wurde errechnet, dass seit 1998 der Bestand des einst vielerorts angetroffenen Rebhuhns in Österreich um 84% gesunken ist. In einem Monitoring wird regelmäßig das Rebhuhnvorkommen in Probstdorf erfasst. Um den Bestand des Rebhuhns in Probstdorf zu sichern und aufzubauen wurde u.a. die Biodiversitäts-Saatgutmischung „Probstdorfer Rebhuhnglück“ durch Fachleute für Bodenbrüter – insbesondere auf das Rebhuhn abgestimmt –  kreiert. Die mehrjährige hochwertige Saatgutmischung ist vom in NÖ ansässigem Saatgutunternehmen HESA zusammengestellt worden. Im Frühjahr 2023 wurde in Probstdorf auf unterschiedlichen Blühflächen – gesamt  5 Hektar – das „Probstdorfer Rebhuhnglück“ eingesät.


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